Peter Greenaway wollte Maler werden. Das merkt man seinen Filmen an. Sie wirken als wäre er besessen von einem Horror vacui, der Angst vor Leere. Er führt seine Bildfläche bis ins Übertriebene, er nutzt dazu alle erdenklichen Mitteln Ausstattung, Kostüm und Tanz. Er überschreibt sogar das Bild mit Schrift. Oft wirkt das als zu viel. Seine Filme überfordern so den Zuschauer. Der fragt sich: Ist das großartig oder größenwahnsinnig?
Mise en Scène à la Greenaway
Peter Greenaway ist nicht nur ein Maler, der seine Bildfläche nie genug füllen kann, er ist auch ein radikaler Prediger des Experimentalfilms. Er spielt mit Intermedialität wie ein Kind mit seinem liebsten Kuscheltier. In seiner Radikalität bricht er mit allem Bisherigen, um den Film als eine Art intermediales Theater neu zu erfinden. Alles wirkt statisch, und doch ist es ständig in der Schwebe – die Kamera gleitet von einem (Bühnen-)Bild ins Nächste. Seine Filme wirken als hätte er sie im Ideenrausch auf LSD geschrieben und mit der Selbstüberschätzung eines Kokers inszeniert.
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