In Inherent Vice zeigt uns Paul Thomas Anderson die „natürlichen Mängel“ Los Angeles. In der Stadt der Engel sind nicht nur die Engel high. Denn Doc, ein 70er-Jahre-Hippie-Privat-Detektiv, hat bei all seiner Liebenswürdigkeit und Gelassenheit mit einer enormen Schwäche zu kämpfen: Er kifft jeden Tag so viel, dass er sich dabei nicht mehr daran erinnern kann, der wievielte Joint das eigentlich heute schon war.
Pizza als das letzte Abendmahl
Doc nimmt uns mit auf einen Trip, der sein Bewusstsein verändern wird. Seine Reise führt uns durch die düsteren Gassen der Stadt. So schwebt, er high wie ein Vogel, von einem unerwarteten Ereignis zu nächsten. Doch seine Highness lässt sich von nichts aus der Ruhe bringen. Genauso wie Paul Thomas Anderson, denn eines hat Inherent Vice den meisten Kiffer-Komödien voraus: Anstatt nur Witze aus den Situationen zu machen, in die Leute kommen, die gerade high sind, schafft er es, dem Zuschauer das Gefühl zu geben, gerade wirklich high zu sein. Und so fließt das Leben dahin wie ein rauschender Fluss, man kommt langsam von Einem zum Nächsten. Manchmal kommt man von der Spur ab, doch später findet man wie durch einen genialen Zufall wieder den Anschluss.
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